Brasilien ist über 11 Millionen Infizierten im März 2021 nach den USA und Indien das am stärksten von der Covid-19-Pandemie betroffene Land der Welt. Die Wirtschaft leidet entsprechend stark unter den Folgen.

Deutsche Exporte nach Brasilien

(Veränderung gegenüber Vorjahr in %)

Quelle: Statistisches Bundesamt

Deutsche Exporte mit kleinem Plus

Im Januar 2021 erhöhten sich die deutschen Exporte nach Brasilien um 0,6% gegenüber dem Vorjahr. Der Trend ist weiter aufwärtsgerichtet. 2020 gingen die deutschen Lieferungen nach Brasilien um 17,0% zurück.

Ähnlich sieht der Trend bei den deutschen Importen aus Brasilien aus: Sie sanken 2020 um 12,3%. Im Januar 2021 betrug der Rückgang noch 4,4%.

Auf Rezession folgt langsame Erholung

Auch wenn die Konjunktursignale lange Zeit positiv waren: Für 2019 vermeldete das Statistikamt lediglich ein Wirtschaftswachstum von 1,1%. Der Anstieg um 1,7% im vierten Quartal deutete eine weitere Erholung an. Doch spätestens im zweiten Quartal 2020 bekam die brasilianische Wirtschaft die Folgen des Coronavirus deutlich zu spüren. Das reale BIP sank um 10,9%. Im dritten Quartal folgte ein Minus von 3,9%. In den ersten drei Quartalen ergab sich ein Rückgang von 5,0%.

Damit hat sich die Wirtschaft besser entwickelt, als es z.B. der IWF und die OECD im Herbst noch erwartet hatten. Die Weltbank rechnet in ihrem Wirtschaftsausblick vom Januar 2021 für das Jahr 2020 mit einen Rückgang des realen BIP um 4,5%. 2021 soll ein Anstieg um 3,0% folgen.

Chancen einer Marktöffnung

Bislang profitierten die brasilianischen Sojabauern von den höheren Zöllen auf US-Soja in China. Das könnte sich durch eine Einigung der beiden Kontrahenten ändern. Der Abschluss des Freihandelsabkommens zwischen der EU und dem Mercosur bietet durch die Öffnung des brasilianischen Marktes und den entsprechenden Zugang zum europäischen Markt bessere Absatzmöglichkeiten in beide Richtungen. Im ExportManager berichteten zwei Unternehmer von positiven Erwartungen, die sie mit dem Handelsabkommen verbinden. Doch die Chancen auf eine Umsetzung schwinden angesichts zunehmender politischer Differenzen zwischen der EU und Brasilien. Allerdings hat die portugiesische Regierung angekündigt, das Abkommen während der EU-Ratspräsidentschaft des Landes im ersten Halbjahr 2021 wieder voranzutreiben.