China hat den Ausbruch der Virusepedemie im ersten Quartal 2020 recht schnell eindämmen können. Die Wirtschaft konnte bereits im Frühjahr wieder zulegen. Für die deutsche Wirtschaft stellt der Absatzmarkt bereits seit Juni 2020 eine positive Ausnahme von dem weltweiten Nachfrageeinbruch dar.

Deutsche Exporte nach China

(Veränderung gegenüber Vorjahr in %)

Quelle: Statistisches Bundesamt

Erholung der Exporte nach China dauert an

Die deutschen Exporte nach China steigen weiter. Im Januar 2021 stiegen sie um 3,1% gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt lagen die Exporte im Jahr 2020 noch 0,1% unter dem Vorjahreswert. Die deutschen Importe aus China stiegen 2020 um 5,6%. Im Januar 2021 erhöhten sie sich um 1,1%.

Der Einbruch der chinesischen Konjunktur infolge der Virusepedemie hat die chinesische Nachfrage in der ersten Jahreshälfte 2020 spürbar verringert. Erst im Juni 2020 erholten sich die deutschen Exporte wieder und stiegen um 15,4% gegenüber dem Vorjahr. Die Aussichten für die Exportentwicklung in der ersten Jahreshälfte 2021 sind aufgrund der reduzierten Vergleichswerte sehr positiv.

Chinas Wirtschaft wächst bereits wieder

Die chinesische Wirtschaftsleistung sank aufgrund der drastischen Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus im ersten Quartal 2020 um 6,8% gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres. Im zweiten Quartal folgte jedoch bereits ein Anstieg des realen BIP um 3,2% gegenüber dem Vorjahr, der sich im zweiten Halbjahr noch verstärkte. Das führte zu einer beachtlichen Zunahme des realen BIP um 2,3% im Jahresdurchschnitt 2020.

Die Automobilverkäufe in China sanken im ersten Quartal 2020 um 45,2% gegenüber dem Vorjahr. Die Neuzulassungen von Fahrzeugen in China hatten sich bereits 2019 um 9,5% verringert. Im Dezember 2020 konnten die Neuzulassungen jedoch bereits wieder um 7,2% zulegen. Insgesamt gingen die Neuzulassungen in China 2020 um 6,1% zurück.

Der chinesische Außenhandel blieb 2020 erstaunlich robust: Die Exporte stiegen auf US-Dollar-Basis um 3,6%, die Importe gingen um 1,1% gegenüber dem Vorjahr zurück.

Konflikt mit den USA verschärft sich

Der Machtkampf zwischen den USA und China geht in die nächste Runde, nachdem China Hongkong durch ein neues Sicherheitsgesetz enger unter seine Kontrolle brachte. Die USA beendeten den Sonderstatus des Sonderverwaltungsgebiets und damit Privilegien, die auch den Handelsaustausch betreffen. Insgesamt dürfte der Handel mit China zukünftig restriktiver reglementiert werden.

Die USA hatten sich mit China auf ein Teilabkommen zur Beendigung des Handelskonflikts geeinigt, das am 15. Januar unterzeichnet wurde. Darin verpflichtete sich China, Industriegüter, Energierohstoffe, Dienstleistungen und landwirtschaftliche Erzeugnisse im Wert von rund 200 Mrd US-Dollar zusätzlich aus den USA zu importieren. In den ersten neun Monaten nahmen die Importe aus den USA (nach US-Statistik) zwar um 3,2% zu, während die Exporte dorthin um 11,0% sanken. Insgesamt verfehlte China seine vereinbarten Einfuhrziele jedoch deutlich, der Handelsüberschuss sank um lediglich 40 Mrd USD.

Die USA sind Chinas wichtigster Absatzmarkt und China der wichtigste Lieferant der USA. 2019 sank der bilaterale Handelswert jedoch laut chinesischer Statistik in US-Dollar um 14,6%. Die chinesischen Exporte in die USA nahmen um 12,5% ab, die Importe von dort sogar um 20,9%.