Auch Indien leidet unter dem Coronavirus. Über 11 Millionen Infektionen waren im März 2021 gemeldet. Die indische Regierung hat zudem Schwierigkeiten, Reformen im Agrarsektor durchzusetzen.
Deutsche Exporte nach Indien
(Veränderung gegenüber Vorjahr in %)
Quelle: Statistisches Bundesamt
Deutsche Exporte weiterhin rückläufig
Die deutschen Exporte nach Indien zeigten im vergangenen Jahr große Schwankungen von +15,1% im Februar bis –54,1% im Mai. Insgesamt gingen sie 2020 um 10,6% zurück. Im Januar 2021 betrug der Rückgang 12,1%.
Die deutschen Importe aus Indien fielen im Januar 2021 um 13,5% gegenüber dem Vorjahr. Im Gesamtjahr 2020 waren sie um 5,6% gesunken.
Wirtschaft schrumpft deutlich
Indiens Wirtschaftsleistung ist im ersten Quartal des neuen Wirtschaftsjahres (April bis Juni 2020) um 23,9% gesunken. Im Sommerquartal folgte ein Rückgang um 7%. Damit zeichnet sich ein weitaus schwerer Verlauf der Coronakrise ab, als ihn beispielsweise die OECD noch im Frühjahr erwartet hatte. Die Organisation rechnete im schlimmsten Fall mit einem Rückgang des realen BIP um bis zu 7,3%. Nun erwartet die Weltbank in ihrem Wirtschaftsausblick von Januar 2021 einen Rückgang um 9,6%. 2021 wird die indische Wirtschaft nach Ansicht der Weltbank um 5,4% wachsen.
Ein Blick auf die Neuzulassungszahlen von Pkw zeigt am aktuellen Rand Anzeichen für eine Erholung. Für Dezember wird ein Anstieg um 13,6% gemeldet. Im Gesamtjahr 2020 schlägt allerdings noch ein Rückgang um 17,7% zu Buche.
Außenhandel erholt sich
Der indische Warenhandel brach zu Beginn des laufenden Wirtschaftsjahres im April kräftig um rund 60% ein. Seither haben sich die Exportrückgänge deutlicher verringert als die Importeinbußen. Im September konnten die Exporte sogar um 6,0% zulegen, gingen im Oktober jedoch wieder um 5,4% zurück. Die Importe sanken im Oktober um 11,6%, im September betrug der Rückgang 19,6%. Insgesamt scheint sich der Außenhandel zu stabilisieren. Das deutlich gesunkene Defizit im Warenhandel hat zumindest die Schieflage der Leistungsbilanz verringert.