Der Iran leidet weiterhin stark unter den Wirtschaftssanktionen wegen des iranischen Atomprogramms. Eine Rückkehr der USA in das Abkommen JPCO könnte die Sanktionen lockern.

Deutsche Exporte in den Iran

(Veränderung gegenüber Vorjahr in %)

Quelle: Statistisches Bundesamt

Deutsche Iran-Exporte gehen deutlich zurück

Die deutschen Exporte sind im Januar 2021 um 16,2% gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres gesunken. Für das Gesamtjahr 2020 steht jedoch ein Plus von 2,7% zu Buche.

Auf der Importseite zeigte sich im vergangenen Jahr eine rege Handelstätigkeit: Die deutsche Einfuhr aus dem Iran stieg 2020 um 32,5%. Im Januar 2021 folgte jedoch ein Rückgang um 40,9%.

Irans Wirtschaft schrumpft

Der kurze Aufschwung nach dem Atomabkommen 2016 ist vorbei. Für 2018 und 2019 meldete der Internationale Währungsfonds einen Rückgang des realen BIP um 5,4% bzw. 6,5%. Für 2020 rechnet er mit einem Minus von 5,0%. Erst 2021 ist mit einer Erholung zu rechnen.

Vor allem der Rückgang der Ölexporte, die von den US-Sanktionen besonders stark betroffen sind, wirkt sich massiv auf die Wirtschaft aus. Nach iranischen Angaben sank der Außenhandel von 21 Mrd EUR im Jahr 2017 auf lediglich noch 4,5 Mrd EUR im Jahr 2020.

Hoffnung auf Wiederbelebung des Atomabkommens

Nach den ersten Wochen seiner Amtszeit gibt es erste Signale von Präsident Biden, dass die USA ein neues Abkommen mit dem Iran abschließen und die Sanktionen lockern könnten. Aktuell tasten sich beide Seiten mit Maximalforderungen ab, signalisieren aber auch Gesprächsbereitschaft. Vor den für den 18. Juni 2021 angesetzten Präsidentschaftswahlen im Iran dürften allerdings keine Entscheidungen fallen.