Die irische Wirtschaft kam 2020 recht gut durch die Krise. Mit dem Handelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien dürfte auch 2021 die Wirtschaft florieren.

Deutsche Exporte nach Irland

(Veränderung gegenüber Vorjahr in %)

Quelle: Statistisches Bundesamt

Exporte schwanken stark

Im Januar 2021 verzeichneten sie deutschen Exporte nach Irland einen Rückgang um 6,4%. Der Handel wies im Übergangszeitraums des Brexits starke Ausschläge nach unten und oben auf. Im Oktober 2020 sanken sie um 24,6%, nachdem sie im September noch um 55,7% gegenüber dem Vorjahr zulegen konnten. Im Gesamtjahr 2020 blieb der Rückgang der deutschen Exporte nach Irland mit 4,2% außergewöhnlich gering.

Ähnlich entwickelten sich die Importe aus Irland: Im September 2020 stiegen sie um 147,0%, im Oktober gingen sie um 14,4% und im November um 38,6% zurück. Im Dezember erhöhten sie sich um 59,0%. Für das Gesamtjahr 2020 ergibt sich ein deutliches Plus von 14,6% gegenüber 2019. Im Januar 2021 gingen sie allerdings schon wieder um 31,5% zurück.

Möglicher Einfluss des Brexits

Auch wenn die starke Handelstätigkeit mit Irland erfreulich ist: Ein Großteil der ungewöhnlich volatilen Entwicklung war wohl eine Vorbereitung auf die bevorstehenden Handelshürden eines harten Brexits.

Der Anstieg der Importe aus Deutschland um 80% im Sommerhalbjahr 2018 ging vor allem auf Pharmazeutika zurück. Irland exportierte 2018 deutlich mehr Medikamente – auch nach Großbritannien – (+31,3%) und importierte entsprechend mehr pharmazeutische Erzeugnisse aus Deutschland (+289,9%). Pharmahersteller bauten ihre Kapazitäten in Irland aus, um auch nach dem Brexit lieferfähig zu bleiben. Seither wurden die Lieferungen immer wieder angepasst und sorgten für starke Exportschwankungen. Für die ersten acht Monate 2020 ergab sich beispielsweise eine Zunahme der deutschen Pharmazeutikaexporte nach Irland um 19,1%, die entsprechenden Importe nahmen um 61,4% zu.

Wirtschaftsleistung erholt sich bereits 2020

Irland zeigte sich bislang trotz des Brexits und der seit Jahren anhaltenden Unsicherheit wachstumsstark. Nach Angaben des irischen Statistikamtes erhöhte sich das reale BIP 2019 um 5,5%. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus waren jedoch auch in Irland zu spüren. Das reale BIP sank im zweiten Quartal 2020 um 3,5%, nachdem es im ersten Quartal noch um 4,6% gewachsen war. Allerdings folgte bereits im dritten Quartal ein Anstieg um 8,1% gegenüber dem Vorjahr. Im Gesamtjahr 2020 wuchs die Wirtschaft preisbereinigt um 3,4%.